Nach dem neuen "Bildungsplan - Erweiterte Grundsätze elementarer Bildung in Einrichtungen der Kindertagesbetreuung im Land Brandenburg" arbeite ich in meiner Kindertagespflege.
Die erweiterten Grundsätze elementarer Bildung splitten den Begriff Bildung in zehn nachstehende Bildungsbereiche auf:
1. Sprache und Kommunikation
2. Mathematik
3. Körper und Gesundheit
4. Bewegung und Sport
5. Natur und Technik
6. Ästhetische Bildung und Kunst
7. Kinderrechte
8. Menschenrechte und Demokratie
9. Philosophie, Ethik und Religion
10. Medien und Digitales
Bildungsbereiche beschreiben Themengebiete der Bildung im Elementarbereich, stellen jedoch keine im Erleben der Kinder abgrenzbare Sachgebiete oder Fächer im schulischen Sinn dar. Die einzelnen Bildungsbereiche überschneiden sich im Tagesablauf und durchdringeneinander im komplexen Alltag der Kindertagesbetreuung. In jedem Bildungsbereich werden Kompetenzen beschrieben, die die Kinder jeweils entfalten können, und vorallem die pädagogischen Handlungen, die die Förderrechte der Kinder verwirklichen und ihre Kompetenzentwicklung unterstützen.
Das Kind entscheidet selbstständig, womit es spielen möchte und es lernt durch Handlung. Intuitiv wählen Kinder meistens den Bereich, der geschult werden muss.
Eine regelmäßige Beobachtung der Kinder und die schriftliche Erfassung ist notwendig, um die Kinder gezielt nach ihren Bedürfnissen und Fähigkeiten zu fördern.
Unverzichtbar für die Entwicklung der kleinen Persönlichkeiten ist dabei die Zusammenarbeit
mit den Eltern.
Für die Beobachtungen der einzelnen Kinder nutze ich die Grenzsteine der Entwicklung (ein Frühwarnsystem für Risikolagen) und den Kompass zur sprachlichen Anregung und Förderung zwei- und dreijähriger Kinder. Zusätzlich unterstützen mich die Entwicklungstabellen von Kuno Beller und die Entwicklungsbeobachtung und -dokumentation von U. und F. Petermann.
Die schriftliche Erfassung erarbeite ich und werte sie mit den Eltern im Elterngespräch aus.
Die Beobachtungen, Lern- und Entwicklungserfolge, die tabellarischen Entwicklungsprotokolle und die Mitschriften von Elterngesprächen werden in gesonderten Heftern abgelegt. In den Portfolios
befinden sich gesammelte Bilder, Kunstwerke und Fotos.
Kinderschutzkonzept
Als Kindertagespflegeperson kooperiere ich selbstverständlich mit dem Kreisjugendamt Oberhavel.
Ich arbeite nach den Grundsätzen des Kinder- und Jugendhilfegesetzes und dem Brandenburgischen Kinder- und Jugendgesetz (BbgKJG). Das verpflichtet mich bei Hinweisen und/oder Auffälligkeiten auf Kindeswohlgefährdung, insbesondere Vernachlässigung, körperlicher oder psychischer Misshandlung und sexualisierter Gewalt sowohl die Personensorgeberechtigten, als auch das Jugendamt darüber zu informieren.
Entsprechend des Brandenburgischen Kinder- und Jugendgesetzes (BbgKJG) beteilige ich die Kinder altersentsprechend an allen Entscheidungen die sie betreffen.
Interessierte Eltern erhalten auf Nachfrage gerne per Mail meine ausführliche Konzeption und
das Kinderschutzkonzept.
(Konzeptauszug aus der Eingewöhnungsphase)
Die Eingewöhnung gestaltet sich individuell nach den Bedürfnissen des Kindes und in Anlehnung des Berliner Modell. Das Berliner Eingewöhnungsmodell ist ein Modell für die elternbegleitete Eingewöhnung von Kindern in den Kindergarten. Der Fokus liegt auf der Bindungsbeziehung. Die Kinder werden dabei in verschiedenen Phasen und durch die Unterstützung einer anwesenden Bezugsperson begleitet. Sie werden mit der neue Umgebung und der Kindertagespflegeperson vertraut gemacht.
Eine Faustregel für die Dauer der Eingewöhnungsphase gibt es nicht. Vielmehr steht das Kind als Individuum im Mittelpunkt. Die ersten Trennungsphasen werden in angemessenen Abständen erfolgen,
z. B. fünf Minuten, 10 Minuten, 15 Minuten, 30 Minuten usw. Eine Überforderung muss zwingend vermieden werden und die Grenzen des Kindes akzeptiert. Mitunter benötigen Kinder drei Monate bis man von einer gelungenen Eingewöhnung sprechen kann.
Der Eingewöhnungsprozess erfolgt "Schritt für Schritt" im Zeitraum von circa zwei bis vier Wochen.
Insgesamt besteht das Berliner Eingewöhnungsmodell aus fünf Phasen:
1. Informationsphase
2. Grundphase
3. Erster Trennungsversuch
4. Stabilisierungsphase
5. Schlussphase
Im Vorfeld sollten Eltern wissen, dass die Traurigkeit, normale entwicklungsbedingte Reaktionen und Verlustängste des Kindes sind. Ein ganz natürlicher Umgang, Verständnis und Vertrauen zu mir und meiner Arbeit sowie Zeit benötigt das Kind in dieser Phase. Besonders hilfreich ist es, wenn Eltern sich morgens schnell trennen und lösen können. Haltet den Abschied kurz und zieht ihn nicht in die Länge. Kinder reagieren auf einen kurzen liebevollen Abschied mit weitaus weniger Stress.
Körper und Gesundheit, Bewegung und Sport
Wir laufen oder fahren mit dem Turtle Bus (Transportmittel für bis zu sechs Kinder) in die umliegenden Wälder, gehen auf Spielplätze oder erkunden unsere Ortschaft. Die Kinder lernen die Natur zu schätzen, die Tierwelt, die Jahreszeiten und vieles andere mehr. Sie fördern damit ihre Sinneserfahrungen und können sich frei bewegen.
An verregneten Tagen machen wir es uns im Haus gemütlich und die Kinder bekommen ausreichend Zeit zum spielen.
In regelmäßigen Abständen treffe ich mich mit der Kindertagespflege Nötzold im Kirchengeeinderaum der Evangelischen Kirchengemeinde Bergfelde-Schönfließ. Dort finden Bewegungsspiele, Sport und Musik statt.
Ich biete den Kindern die Möglichkeit, Bewegungslandschaften zu bauen und die Entfaltung der Geschicklichkeit und Bewegungsfreude. Die Kinder bewegen sich barfuß und begreifen über ihre Fußsohlen die unterschiedlichen Oberflächen und den sicheren Halt mit ihren Zehen.
Sprache und Kommunikation
Mithilfe der Sprache können Kontakte geknüpft werden. Sie zieht sich durch alle Bildungsbereiche und wird auf allen Ebenen gefördert und geschult.
Ich mache zum Beispiel Fingerspiele, spreche Reime oder erzähle lustige Geschichten und lese den Kindern Bücher vor.
Einmal im Monat kommt unsere liebe Lesoma, Karin Saß zu Besuch. Sie ist eine ehrenamtliche Lesepatin in Bergfelde und durch die Stadt Hohen Neuendorf abgesichert.
Durch malen, schreiben und basteln werden die Kinder kreativ. Die gefertigten Werke stehen den Eltern jederzeit zur Verfügung.
Musik
Die rhythmisch musikalische Früherziehung mit tänzerischen Einlagen,
erzählen von Geschichten, Reimen oder Versen
erleben die Kinder einmal pro Woche in meinem Musikgarten.
Das Kind wird auf eine Erlebnisreise der eigenen musikalischen Sinne geschickt, zum Beispiel durch tanzen, hopsen oder dem lauschen von Geräuschen.
Kinderkreis
In unserem Kinderkreis sprechen wir über Erlebnisse und Aktivitäten, die die Kinder in ihrer Umgebung oder Zuhause erfahren und über Dinge für die sie sich verstärkt interessieren. Sie lernen die Jahreszeiten und Himmelsrichtungen, die Bedeutung von Feiertagen, die Zahlen bis 10, die Tier- und Pflanzenwelt und vieles andere mehr täglich neu kennen.
Dabei singen, tanzen, klatschen und lesen wir und die Kinder lieben es. Besondere Freude haben sie bei den unterschiedlichsten Fingerspielen. Die Kleinen staunen, die Großen zählen und alle freuen sich.